Lohnformen


Lohngerechtigkeit

Kriterien:

    1. Anforderungsgerechtigkeit: Berücksichtigung des Schwierigkeitsgrades einer Arbeit => Arbeitsbewertung => Lohnsatzdifferenzierung
    2. Leistungsgerechtigkeit: erbrachter Leistungsbeitrag gemessen an definierter Normalleistung
    3. Verhaltensgerechtigkeit gegenüber
        • anderen MitarbeiterInnen (Solidarität, Hilfsbereitschaft)
        • Einrichtungen und Arbeitsmitteln (Pflichtbewusstsein, Sorgfaltspflicht)
        • Öffentlichkeit (Identifikation mit Unternehmung)
    4. Sozialgerechtigkeit: Altersvorsorge, Lohn bei Krankheit und Unfall, Kinderzulagen
    5. Marktgerechtigkeit: Übereinstimmung Marktsituation - persönlicher Wert

Massnahmen zur Lohnobjektivierung
    1. Berücksichtigung versch. Kriterien bei der Ermittlung des Lohnes
    2. Gleichbehandlung aller MitarbeiterInnen (gleiche Kriterien für alle)
    3. Offenlegung der Kriterien bzw. Bewertungsgrundlagen



Anforderungsgerechtigkeit

  • Arbeitsbewertung
    Arbeitsbewertung

    • Ermittlung der Anforderungen einer Arbeit an den Mitarbeiter im Verhältnis zu anderen Arbeiten.
    • Grundlage für anforderungsgerechte Entlöhnung (Lohnsatzdifferenzierung) und Bestimmung des qualitativen Personalbedarfs.


    Vorgehen: 2 Schritte:

      • Erfassung und Umschreibung der Arbeit (qualitative Analyse)
      • Vergleich und Bewertung der charakteristischen Anforderungsarten (quantitative Analyse)


    Grundlage der Bewertung = Normalleistung:
    Leistung, die von jedem geeigneten, geübten und eingearbeiteten Mitarbeiter über längere Zeit erbracht werden kann Verfahren der Arbeitsbewertung




    Unterscheidung nach

      1. Art der Ermittlung der Arbeitsschwierigkeit (qualitative Analyse)
        • summarische Methoden Gesamtbeurteilung der Anforderungsarten als Einheit
        • analystische Methoden Einzelbeurteilung der Anforderungensarten
      2. Quantifizierung der Anforderungen (quantitative Analyse)
        • Reihung Reihenfolge der Arbeiten nach Schwierigkeitsgrad
        • Stufung einzelner Merkmalskategorien mit bestimmtem Anforderungsgrad

    Vier Verfahren der Arbeitsbewertung


    1. Rangfolgeverfahren

      • alle Arbeitsplätze werden in eine Reihenfolge gebracht
      • Vorteil: einfache Handhabung, leichte Verständlichkeit
      • Nachteile:
        • nur für Unternehmung mit kleinem Mitarbeiter-Bestand bzw. kleiner Anzahl von verschiedenartigen Arbeitsplätzen
        • setzt umfassende Kenntnisse aller Stellen voraus
        • keine Aussage über die qualitativen Abstände zw. einzelnen Arbeitsplätzen
          > keine exakte Bezugsgrösse für Überführung von Arbeitswert in Lohnwert

    2. Lohngruppenverfahren

      • Katalogisierungsmethode: abgestufte Anzahl von Lohngruppen/-klassen, in denen die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade der Arbeiten zum Ausdruck kommt
      • Vorteile: leichte Handhabung & Verständlichkeit
      • Nachteile:
        • setzt exakte Definition der LohngruppenmerkMitarbeiterle und Umschreibung der Richtbeispiele voraus
          > sonst: Fehlzuordnungen
        • zu wenig Lohngruppen: Gefahr der Nivellierung der Lohnsätze

    3. Rangreihenverfahren

      • Anwendung des Prinzips der Reihung für jede Anforderungsart: Rangreihe je Merkmal
        > Probleme: Bestimmung der verschiedenen Anforderungsarten:
        Genfer ScheMitarbeiter, Rahmenkatalog BWI
      • Berechnung des Gesamtarbeitswertes eines Arbeitsplatzes > Gewichtung und Addition:
        > Probleme bei der Gewichtung:
        • Bedeutung der Anforderungsarten muss unabhängig von den jeweiligen Arbeitsplatz festgelegt werden
        • jeweilige Ausprägung eines Anforderungsmerkmals an einem bestimmten Arbeitsplatz


    Genfer ScheMitarbeiter

    Anforderungen
    Fachkönnen
    Belastung
    1. Geistiges Können
    x
    2. Körperliche Voraussetzungen
    x
    x
    3. Verantwortung
    x
    4. Arbeitsbedingungen
    x



    Rahmenkatalog des BWI


    Kenntnisse, Fähigkeiten Eigenschaften:

        1. Grundanforderungen
          • Ausbildungskenntnisse (Schule, Berufslehre, Spezialkenntnisse)
          • Zusatzkenntnisse (allg. Erfahrung, Fachkenntnisse, Sprachkenntnisse)
        2. Geistige Anforderungen
          • Geistige Fähigkeiten (logisches, schöpferisches Denken, geistige Regsamkeit)
          • Ausdrucksfähigkeit (schriftlich, mündlich, in anderer Form)
        3. Charakterliche Anforderungen
          • Verantwortung (Arbeitsausführung, -ablauf, Entscheide, Arbeit anderer, Sicherheit)
          • Selbständigkeit (Initiative, Entschlusskraft, Beharrlichkeit)
          • Durchsetzungsvermögen, Takt (Einfühlungsvermögen, Geduld, Umgangsformen)
        4. Körperliche Anforderungen
          • Arbeitsvermögen
          • Geschicklichkeit (Fingerfertigkeit, Körpergewandtheit)
          • Empfindungsvermögen


    Beanspruchungen, Belastungen:

        • Arbeitbedingungen
        • Umgebungseinflüsse (Klima, Verschmutzung, Lärm, Unfallgefahr, Gesundheitsgef.)
        • unregelmässige Arbeitszeit (Schicht, Nacht, Sonntag)


    4. Stufenwertzahlverfahren

      • Festlegung von Stufen für jede Anforderungsart, welche d. Belastung zum Ausdruck bringt
      • Verbale Erläuterung jeder Stufe und Ergänzung mit Richtbeispiel, um Einordnung zu vereinfachen
      • Addition der Punktzahlen liefert den Arbeitswert
      • Lohnfestlegung analog zu Rangreihenverfahren: zuerst Bestimmung von Extremwerten
      • Vorteile:
        • leichte Handhabung
        • gute Verständlichkeit für Mitarbeiter, dessen AP bewertet wurde
        • einfache Berechnung des Lohnwertes (Arbeitswert x Geldfaktor)



     
  • Verantwortung
     
  • Ausbildung
     
  • Risiko
     
  • körperliche Beanspruchung
     

Leistungsgerechtigkeit

  • Quantität und Qualität
     
  • Einsatzmöglichkeit (Vielseitigkeit)
     

Verhaltensgerechtigkeit

  • Teamfähigkeit
     

Sozialgerechtigkeit

  • Zivilstand
     
  • Dienstalter
     
  • Alter
     
  • Kinder
     

Marktgerechtigkeit


Bedarfsgerechtigkeit