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bullet1 Gesamtkalkulation BAB

bullet2 · Kostenarten


Kostenartenrechnung


Die Betriebsbuchhaltung hat die Aufgabe, diese Kostenarten möglichst verursachergerecht den einzelnen Kostenträgern zuzurechnen. Dabei wird zwischen zwei Kostenarten unterschieden, die Kosten, die dem Kostenträger direkt und solche, die indirekt via Kostenstellen verrechnet werden.


Direkte Verrechnung:


Diese Kostenarten werden den einzelnen Kostenträger direkt belastet. Sie heissen deshalb Einzelkosten und direkte Kosten. Beispiele aus einem Produktionsbetrieb:
    1. Rohmaterial
    2. Halbfabrikate bzw. Zukaufteile, die zu einem Produkt montiert werden)
    3. Handelsmaterial (Materialen, welche ohne weitere Verarbeitung verkauft werden)
    4. Verpackungsmaterial (z.B. Flaschen, Dosen, Tuben, Etiketten, Kisten etc.)
    5. Einzellöhne (i.d.R. Löhne der Fertigung können direkt dem einzelnen Kostenträger belastet werden)


Indirekte Verrechnung:


Die Gemeinkosten («indirekte Kosten») zeigt die Kosten auf, die nicht direkt einem bestimmten Kostenträger verrechnet werden können. Deshalb werden die Gemeinkosten zuerst auf einer Hilfs- oder Hauptkostenstelle belastet. Die in den Hilfs- oder Vorkostenstellen angefallenen Kosten werden anschliessend mit Umlageschlüsseln auf die Hauptkostenstellen überwälzt.

    1. Sozialkosten
    2. Unterhaltskosten
    3. Fahrzeug-Leasing
    4. Miete / Gebäude
    5. Verwaltungskosten
    6. Energie- und Stromkosten
    7. IT-Infrastruktur
    8. Ausbildungskosten
    9. Reisespesen


Umlageverfahren


Die Gemeinkosten werden so verursachergerecht wie möglich den einzelnen Kostenträgern zugeordnet. Für die Umlagen werden sogenannte Schlüssel definiert, eine Schlüsselgrösse muss mindestens folgende Anforderungen erfüllen:

    1. Verursacherprinzip (Korrelation zwischen Kostenentstehung und -Verursacher)
    2. Kontinuität (Schlüssel ist methodisch; über Jahre einsetzbar)
    3. Flexibilität (Schlüssel soll sich verändernden Anforderungen anpassen)
    4. Administration (Aufbau, Erfassung und Pflege verursachen möglichst wenig Aufwand)
    5. Akzeptanz (Von Kostenstellenleiter als gerecht akzeptiert ==> Verantwortung)
    6. Einfachheit (Schlüssel soll transparent und durchschaubar sein)



  • Welche Kosten anfallen, oft Tätigkeiten im Unternehmen oder Geschäftsprozesse
     
    • Einzelkosten / direkte Kosten
       
      • direkt auf Kostenträger
         
    • Gemeinkosten / indirekte Kosten
       
      • auf Kostenstellen
         
  • Abgrenzung Aufwand und/oder Kosten
     
    • sachlich
       
      • Abschreibungen
         
        • Stille Reserven
           
      • Eigenlohn
         
        • ev ist Lohn des Geschäftsinhabers noch nicht in der FiBu verbucht
           
      • Kalkulatorische Zinsen
         
        • das Eigenkapital muss betriebswirtschaftlich verzinst werden
           
      • nicht betrieblich
         
        • Immobilienerfolg
           
        • Wertschriftenerfolg
           
      • ausserordentlich
         
    • zeitlich
       
      • Transitorien
         

bullet2 · Kostenstellen

Kostenstellenrechnung


Die Kostenstellenrechnung hat eine wichtige Kontrollfunktion in einer Unternehmung. In der Kostenstelle werden die Gemeinkosten überwacht. Verantwortlich ist der Kostenstellenleiter.

Die Kostenstellenrechnung ist ein zentrales Element im gesamten Planungsprozess. Für die Kalkulation werden Kostensätze (absolute Bezugsgrösse pro Einheit) und Zuschlagssätze (relative Bezugsgrösse in %) abgeleitet.


Die Kostenstellenrechnung muss hohen Anforderungen genügen und nach folgenden Kriterien vollzogen werden:

    1. Raumabgrenzung (wo, was)
    2. Verantwortlichkeit (wer)
    3. Kalkulation (wieviel)
    4. Logistik (wo, wie)
    5. Administration (Kosten – Nutzen)


Kostenstellenplan


Das Verzeichnis über die geführten Kostenstellen wird Kostenstellenplan genannt.

Es können nachstehende Hauptgruppen unterschieden werden:

    1. Vorkostenstellen (Gebäudestellen (m2), Stromzentralen (kWh), Energiestellen (kWh) )
    2. Hilfskostenstellen (Malerei, Reparaturwerkstatt, Schreinerei)
    3. Materialstellen  (Einkaufsstelle, Warenannahme, Lager)
    4. Produktionskostenstellen (Fertigungsstelle, AVOR (=Arbeitsvorbereitung), Terminbüro, Werkstattbüro )
    5. Forschungs- und Entwicklungsstellen
    6. Vertriebs- und Verwaltungsstellen  (Vertriebsstelle, Verkauf, Werbeabteilung, Spedition, Fertigungslager)


  • Wo die Kosten anfallen, oft Abteilungen oder Organisationseinheiten
     
  • Vorkostenstellen
    Gebäudestellen (m2)

    Stromzentralen (kWh)

    Energiestellen (kWh)


     
    • Hilfskostenstellen
       
    • Gebäude
       
    • Forschungs- und Entwicklungsstellen
       
    • Reparaturwerkstatt
       
  • Hauptkostenstellen
     
    • Materialstellen
      Materialstelle

      Einkaufsstelle

      Warenannahme

      Lagerhaus


       
    • Produktionskostenstellen
      Fertigungsstelle

      AVOR

      Terminbüro

      Werkstattbüro


       
    • Vertriebs- und Verwaltungsstellen
      Vertriebsstelle

      Verkauf

      Werbeabteilung

      Spedition

      Fertigungslager


       
  • Umlageverfahren
     
    • direkte oder Einzelkosten
       
      • direkt auf den Kostenträger
         
    • von Kostenarten auf Vorkostenstellen und Hauptkostenstellen
       
      • i.d.R. nach Verursacherprinzip
         
      • benutzte m2 oder m3
         
      • gebundenes Kapital
         
    • von Kostenstellen auf Kostenträger
       
      • indirekt (Gemeinkosten)
         
        • Material-Gemeinkosten-Zuschlag
           
        • Fertigungs-Gemeinkosten-Zuschlag
           
        • Vertriebs- und Verwaltungs-Gemeinkosten-Zuschlag
          » Siehe auch: + Material-Gemeinkosten-Zuschlag
           

bullet2 · Kostenträger:

Kostenträgerrechnung


Die Kostenträgerrechnung ist eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, die pro definierte Wirtschaftseinheit (Produkte, Profitcenter, Bereiche, Divisionen, Geschäftseinheiten usw.) den Erlös und die Kosten gegenüberstellt.


Als Endergebnis wird der Erfolg je Kostenträger ausgewiesen.

Einzelkosten werden ab Kostenartenrechnung direkt auf die Kostenträgerrechnung übertragen, während die Gemeinkosten über die Kostenstellenrechnung (Vor- und Hauptkostenstellen) auf die Kostenträger verrechnet werden.


Führungs- und Kontrollinstrument

Die Kostenträgerrechnung ist gleichsam eine Unterteilung des Gesamterfolgs in Teilerfolge, die von Managern verantwortet werden müssen. Diese differenzierte Art, über die Wirtschaftlichkeit zu rapportieren, erzeugt Transparenz und ermöglicht dem Kader, zeitlich und inhaltlich zielorientiert zu handeln.


Die Bildung der Kostenträger soll sich in erster Linie nach der Verantwortlichkeit richten, wie sie in der Stellenbeschreibung festgelegt sein muss. Beispiele von Kostenträgern aus der Praxis:

    1. Produktgruppen wie Gemüsekonserven, Unterhaltungselektronik, Speichermedien
    2. Kunden wie Firmenkunden, Privatkunden,
    3. Länder, Regionen, Filialen
    4. Branchen wie Pharma, Dienstleistung, Industrie, Gastgewerbe
    5. Vertriebskanäle: via Filialnetz, Contact Center, Internet-Shop, Vertreter


  • Wofür die Kosten anfallen, oft Produkte oder Dienstleistungen