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Organisationsformen
» Siehe Dokument: http://www.kv-mindmap.ch/schule/DL/BetriebskundeDL/Organisationsformen.pdf
Linienorganisation
Linienorganisation
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Verbreitung: Industrie selten, Kleinbetriebe, Verwaltungen
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Grundsätze: Einheit der Leitung
Einheit des Auftragsempfangs
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Eigenarten: Linie = Dienstweg für Anordnung, Anrufung, Beschwerde, Informationen
Linie = Delegationsweg
hierarchisches Denken
keine Spezialisierung bei der Leitungsfunktion
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Praxis: Bildung von Querverbindungen
Angliederung von Stäben od. Kommittees
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Vorteile:
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Klarheit
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Einfachheit (unité de doctrin)
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eindeutige Zuständigkeiten & Verantwortungszumessungen
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rasche Entscheide
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geringer Koordinationsaufwand
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grosser Entfaltungsraum für selbständige Chefs
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geringer Bedarf an Generalisten
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Nachteile:
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geringe Fachkompetenz an der Spitze
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Schwerfälligkeit, Starrheit
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lange Dienstwege
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Belastung der Spitze
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Betonung der Hierarchie
- Grundsätze:
- Einheit der Leitung
- Einheit des Auftragsempfangs
- Beurteilung der Linienorganisation
- Vorteile:
- Klarheit
- Einfachheit (unité de doctrin)
- eindeutige Zuständigkeiten &
Verantwortungszumessungen
- rasche Entscheide
- geringer Koordinationsaufwand
- grosser Entfaltungsraum für selbständige Chefs
- geringer Bedarf an Generalisten
- Nachteile:
- geringe Fachkompetenz an der Spitze
- Schwerfälligkeit, Starrheit
- lange Dienstwege
- Belastung der Spitze
- Betonung der Hierarchie
Stablinienorganisation
Stablinienorganisation
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sehr häufig
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Grundsatz: Einheit der Leitung
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Spezialisierung von Stäben auf Leitungshilfsfunktionen ohne Kompetenzen gegenüber der Linie
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Eigenarten: Funktionssaufteilung der Leitung nach Phasen des Willensbildungsprozesses
Trennung Entscheidungs- /Fachkompetenz
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Praxis: Bildung einer eigenen Stabshierarchie
Erweiterung der Stäbe zu zentralen Dienststellen
Streben nach fachtechnischem Weisungsrecht (sachlich/zeitlich begrenzt)
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Angliederung von Kommittees
Aufgaben der Stäbe
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Beratung und Unterstützung
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Informationsverarbeitung
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Vorbereiten von Entscheidungen
Kennzeichen von Stäben
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Beteiligung an der Entscheidungsvorbereitung im Führungsprozess
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Keine Anordnungsbefugnis gegenüber Linienstellen
Einflussfaktoren für die Zweckmässigkeit eines Stabes
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Qualität des Stabes (personelle Besetzung)
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Art der Aufgaben
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Grösse der Unternehmung
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Führungsstufe
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Intensität der Zusammenarbeit zwischen Stäben & Linienstellen
Vorteile von Stäben
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Einheit der Auftragserteilung gewährleistet (klare Verantwortlichkeiten)
-
zusätzlich Stab-Fachkompetenz an der Spitze
sorgfältige Entscheidungsvorbereitung
Entlastung der Spitze /Linienstellen
-
Kombination der Vorteile der Ein- und Mehrlinienorganisation,
-
Kombination von Entscheidungs- und Fachkompetenz
Nachteile von Stäben
-
Starke Trennung von Entscheidungsvorbereitung, - akt und -durchsetzung
-
Aufbau von Konkurrenz zu Linienstellen, graue Eminenzen, Macht ohne Verantwortung
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Praxisferne
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Gefahr überdimensionaler Stabsstrukturen: Verlangsamung des Entscheidungsprozesses, hohe Kosten
- Spezialisierung von Stäben auf
Leitungshilfsfunktionen ohne Kompetenzen
gegenüber der Linie
- Beratung und Unterstützung
- Informationsverarbeitung
- Vorbereiten von Entscheidungen
- Beurteilung von Stäben
- Vorteile von Stäben
- Einheit der Auftragserteilung gewährleistet (klare
Verantwortlichkeiten)
- zusätzlich Stab-Fachkompetenz an der Spitze
- sorgfältige Entscheidungsvorbereitung
- Entlastung der Spitze /Linienstellen
- Kombination der Vorteile der Ein- und
Mehrlinienorganisation,
- Kombination von Entscheidungs- und
Fachkompetenz
- Nachteile von Stäben
- Starke Trennung von Entscheidungsvorbereitung, -
akt und -durchsetzung
- Aufbau von Konkurrenz zu Linienstellen, graue
Eminenzen, Macht ohne Verantwortung
- Praxisferne
- Gefahr überdimensionaler Stabsstrukturen:
Verlangsamung des Entscheidungsprozesses,
hohe Kosten
Mehrlinien oder
Funktionale Organisation
Funktionale Organisation
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Grundsätze
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Spezialisierung der Leitung
-
direkter Weg
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Mehrfachunterstellung
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Eigenarten Job-Spezialisierung der Leitungskräfte
Übereinstimmung von Entscheidungs- und Fachkompetenz
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Praxis: unechte Funktionalisierung
fliessender Übergang zu Matrixorganisaion
Vorteile:
-
Spezialisierung in der Leitung
-
hohe Fachkompetenz
-
Entlastung der Spitze
-
Förderung der Teamarbeit & kooperative Führung
-
kürzere Informationswege
Nachteile:
-
Koordinationsprobleme
-
grosser Bedarf an Leitungskräften
-
Kompetenzschwierigkeiten
-
schwerfällige Entscheidungsprozesse
- Grundsätze
- Spezialisierung der Leitung
- direkter Weg
- Mehrfachunterstellung
- Beurteilung der Funktionalen Organisation
- Vorteile:
- Spezialisierung in der Leitung
- hohe Fachkompetenz
- Entlastung der Spitze
- Förderung der Teamarbeit & kooperative Führung
- kürzere Informationswege
- Nachteile:
- Koordinationsprobleme
- grosser Bedarf an Leitungskräften
- Kompetenzschwierigkeiten
- schwerfällige Entscheidungsprozesse
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Matrixorganisation
Matrixorganisation
= Mehrlinienorganisation: Stellenbildung auf der gleichen hierarchischen Stufe nach zwei oder mehreren
gleichwertigen Kriterien gleichzeitig (z.B. Produkte, Funktionen, Regionen, Projekte)
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Grundsätze Spezialisierung der Leitung nach Dimensionen
Gleichberechtigung der versch. Dimensionen
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Eigenarten keine hierarchische Differenzierung zwischen verschiedenen Dimensionen
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systematische Regelung der Kompetenzkreuzungen
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Teamarbeit der Dimensionsleiter
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Praxis: Gewichtung eines Dimensionsleiters als Primus inter pares
Unterordnung der Matrix unter eine klassische Leitungsspitze mit
Stab-Linien-Struktur
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Vorteile:
-
gleichzeitige Berücksichtigung verschiedener Kriterien
-
Verzicht auf Stäbe
-
Spezialisierung der Leitung nach Problemdimensionen
-
Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Innovationsfähigkeit
-
Förderung partizipativer Führungsstile
-
Nachteile:
-
hoher Kommunikations- und Infoaufwand
-
Prioritätskonflikte beim Mitarbeiter
-
Gefahr der sterilen Konflikte (zw. Dimensionen)
-
Regelungsaufwand gross
-
Gefahr schlechter Kompromisse
Einflussfaktoren für die Wahl einer Matrixorganisation
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vielfältige, dynamische und unsichere Umwelt
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mindestens 2 Gliederungmerkmale spielen ca. in gleicher Bedeutung eine Rolle bei zu bewältigenden Aufgaben
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Offenheit der beteiligten Menschen gegenüber anderen Menschen
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Bereitschaft zur Konfliktlösung
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kooperativer Führungsstil
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Grösse der Unternehmung
Beurteilung der Matrixorganisation:
+ hohe Koordinationswirkung durch Integration verschiedener Unternehmungsbereiche
+ Motivation durch Partizpation am Problemlösungsprozess
+ umfassende Betrachtungsweise der Aufgaben
+ Entlastung der Leitungsspitze (Entscheidungsdelegation)
+ direkte Verbindungswege
– ständige Konfliktaustragung
– unklare Unterstellungsverhältnisse
– Gefahr von faulen Kompromissen
– Entscheidungsfindung verlangsamt
– hoher Kommunikations- und Informationsbedarf
- Matrix
Die Matrixorganisation ist ein zweidimensionales Strukturmodell, bei dem sich zwei verschiedene Leitungssysteme
überlagern.

Die Aufgabendifferenzierung erfolgt nach Verrichtungs- und Objektprinzipien.
Das objektbezogene Leitungssystem wird häufig nach Produkten/Produktgruppen oder auch nach Regionen
gebildet. Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse werden zwischen den Funktionsinstanzen und
den Objektmanagern geteilt.
Vorteile:
-
"produktive Konflikte" zwischen Funktions- und Objektmanager
-
qualitativ bessere Entscheidungen, da eine einseitige Funktions- oder Objektperspektive vermieden wird
-
in einer idealtypischen Matrixorganisation sind Funktions- und Objektmanager gleichberechtigt
Nachteile:
-
hoher Bedarf an Führungskräften
-
die Kompetenzabgrenzung zwischen Funktions- und Objektmanager ist schwierig
-
es kann zu Konflikten wegen Kompetenzüberschreitungen kommen
-
durch diese Konflikte kommt es zu Verzögerungen, Handlungsunfähigkeit und erhöhtem Koordinationsaufwand
-
die Doppelunterstellung bedeutet für die Mitarbeiter unklare Weisungen, stärkere Belastung und erhöhten
Koordinationsaufwand
- Die Aufgabendifferenzierung erfolgt nach
Verrichtungs- und Objektprinzipien.
- Das objektbezogene Leitungssystem wird häufig
nach Produkten/Produktgruppen oder auch nach
Regionen gebildet.
- Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse
werden zwischen den Funktionsinstanzen
und den Objektmanagern geteilt.
- Grundsätze
- Spezialisierung der Leitung nach Dimensionen
- Gleichberechtigung der versch. Dimensionen
- Beurteilung der Matrixorganisation
- Vorteile:
- "produktive Konflikte" zwischen Funktions- und
Objektmanager
- gleichzeitige Berücksichtigung verschiedener
Kriterien
- Verzicht auf Stäbe
- Spezialisierung der Leitung nach
Problemdimensionen
- Anpassungsfähigkeit, Flexibilität,
Innovationsfähigkeit
- Förderung partizipativer Führungsstile
- Nachteile:
- hoher Kommunikations- und Infoaufwand
- Prioritätskonflikte beim Mitarbeiter
- Regelungsaufwand gross
- Gefahr schlechter Kompromisse
-
Teamorganisation
Team = Stelle, deren Aufgabenbereich von einer Gruppe von Personen gemeinsam und weitgehend autonom
bearbeitet wird
2 Arten von Teams:
-
Teams als Ergänzung zu einer bestehenden Organisationsstruktur
-
Teams als konstitutive Elemente einer Teamorganisation: Teamkonzeption
Teams als Ergänzung bestehender Strukturen
Charakterisierung nach folgenden Gesichtspunkten:
-
Art der Entstehung
-
formale Teams bewusst gebildet
-
informale Teams spontan gebildet
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Existenzdauer
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dauernde Teams (= Koordinationsteams)
-
vorübergehende Teams (= Projektteams)
-
Zusammensetzung der beteiligten Stellen
-
vertikale Teams: hierarchisch miteinander verbundene Stellen
-
horizontale Teams: Stellen gleicher Führungsstufe
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diagonale Teams: Stellen verschiedener Führungsstufen
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Funktion
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Initiativ-Teams: Infoaustausch, Problemerkennung
-
Planungs-Teams: Gewinnung und Verarbeitung von Info, Entscheidungsvorbereitung
-
Entscheidungs-Team: Fällen von Sachentscheiden
-
Realisierungs-Team: Realisierung gefällter Entscheide
-
Kontroll-Teams: Überwachung der Durchführung der Massnahmen und Zielerreichung
-
Häufigkeit des Einsatzes
Qualitätszirkel = freiwillig gebildete Teams zur Ergänzung der bestehenden Organisation
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von Zeit zu Zeit zusammenkommende Ausschüsse
-
Hilfe zur Selbsthilfe bei der Verbesserung der Qualität von Produkten, Prozessen & Qualifikationen
-
können parallel zu einer anderen Organisationsform eingeführt werden
Eigenschafen von für Teameinsatz geeigneten Aufgaben
-
gross, komplex, für die Unternehmung von Bedeutung
-
mehrere Bereiche in starkem Ausmass davon betroffen
-
unterschiedliches Fachwissen erforderlich
-
Objektivität der Aufgabenbetrachtung und -erfüllung im Vordergrund
Einflussfaktoren für oder gegen Teamarbeit
-
Art der Aufgabe (Kreativität, Innovation)
-
Terminplan (Zeitdruck eher contra Team)
-
Einstellung der einzelnen Mitglieder des Teams
-
Personalfluktuationen, die die Zusammensetzung des Teams betreffen
-
Umschreibung der Zielsetzungen, Aufgabenumschreibungen, Kompetenzregelungen des Teams
-
Grösse eines Teams
-
Zusammensetzung, interne Struktur eines Teams
Beurteilung der Teamorganisation
+ Verkürzung der Kommunikationswege
+ Nutzung von Info, Wissen & Kreativität aller Mitarbeiter
+ Synergievorteile
+ Erhöhung der Flexibilität der Organisation
+ Selbstentfaltungsmöglichkeiten der MitarbeiterInnen
+ Konfliktminierung bei Problemen, die mehrere Stellen betreffen (direkte Kontakte)
+ Motivation
+ Koordinationsvorteile
+ gutes Betriebsklima
– Zeitaufwand, Kosten
– Gefahr von Kompromissen, lange Diskussionen
– Kompetenz- und Verantwortungsabgrenzung
– Frustrationen von Minderheiten deren Vorschläge nicht berücksichtigt werden
– Dominanz einzelner Mitglieder
– Konflikte in der Gruppe
– Missbrauch von Info
– Mehrbelastung der Teammitglieder durch Teamsitzungen
Teamkonzeption von Likert
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= Linking Pin Model: ganze Organisationsstruktur setzt sich aus Teams zusammen, einzelne Gruppen überlappen
sich:
-
Verbindungsmitglieder gehören 2 Gruppen gleichzeitig an: Aufgabe: vertikale und horizontale Koordination
und Kooperation
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Prinzipien:
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supportive relationships: zwischenmenschlichen Beziehungen beruhen auf gegenseitigem Vertrauen, Unterstützung
und Hilfe
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group decision making: Partizipationsmodell: aktive Teilnahme aller Mitglieder am Entscheidungsprozess
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group methods of supervision: Selbstverantwortung der Gruppe für Funktionieren und Aufgabenerfüllung
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high performance aspriations: Befriedigung indirekter Bedürfnisse über Erreichung der Gruppenziele hin.
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Kritik:
Beibehaltung der hierarchischen Strukturen, nur Art der Aufgabenlösung betrachtet
- Eigenschafen von für Teameinsatz geeigneten
Aufgaben
- gross, komplex, für die Unternehmung von
Bedeutung
- mehrere Bereiche in starkem Ausmass davon
betroffen
- unterschiedliches Fachwissen erforderlich
- Objektivität der Aufgabenbetrachtung und -erfüllung
im Vordergrund
- Funktion
- Initiativ-Teams: Infoaustausch, Problemerkennung
- Planungs-Teams: Gewinnung und Verarbeitung von
Info, Entscheidungsvorbereitung
- Entscheidungs-Team: Fällen von Sachentscheiden
- Realisierungs-Team: Realisierung gefällter
Entscheide
- Kontroll-Teams: Überwachung der Durchführung
der Massnahmen und Zielerreichung
- Art der Entstehung
- formale Teams bewusst gebildet
- informale Teams spontan gebildet
- Arten von Teams:
- Teams als Ergänzung zu einer bestehenden
Organisationsstruktur
- Teams als konstitutive Elemente einer
Teamorganisation:
- Zusammensetzung der beteiligten Stellen
- vertikale Teams: hierarchisch miteinander
verbundene Stellen
- horizontale Teams: Stellen gleicher Führungsstufe
- diagonale Teams: Stellen verschiedener
Führungsstufen
- Häufigkeit des Einsatzes
- Beurteilung der Teamorganisation
- Vorteile
- + Verkürzung der Kommunikationswege
- + Nutzung von Info, Wissen & Kreativität aller
Mitarbeiter
- + Synergievorteile
- + Erhöhung der Flexibilität der Organisation
- + Selbstentfaltungsmöglichkeiten der
MitarbeiterInnen
- + Konfliktminierung bei Problemen, die mehrere
Stellen betreffen (direkte Kontakte)
- + Motivation
- + Koordinationsvorteile
- + gutes Betriebsklima
- Nachteile
- – Zeitaufwand, Kosten
- – Gefahr von Kompromissen, lange Diskussionen
- – Kompetenz- und Verantwortungsabgrenzung
- – Frustrationen von Minderheiten deren Vorschläge
nicht berücksichtigt werden
- – Dominanz einzelner Mitglieder
- – Konflikte in der Gruppe
- – Missbrauch von Info
- – Mehrbelastung der Teammitglieder durch
Teamsitzungen
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